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IVG Vortragsrunde

Organisiert durch den IVG und die Messe Essen fand am 25.01.2023 im Rahmen der IPM eine Vortragsrunde statt, in der auch Ulrike Fockenberg als Leitung nachhaltige Produktentwicklung bei Gramoflor unter der Überschrift „Torfreduzierung im Zeichen des Klimaschutzes: Chancen & Risiken“ referierte.

Bei diesem Vortrag ging es ihr in erster Linie darum, aus der Praxis der Erden- & Substratherstellers sowie auch der Profigärtner zu berichten und die mit der Torfreduzierung verbundenen Risiken aber auch die damit einhergehenden Chancen aufzuzeigen. Mittlerweile hat jede Akteurin und jeder Akteur im Gartenbau verstanden, dass eine Torfreduzierung zugunsten des Klimaschutzes absolut notwendig ist. Jedoch muss auch die Kultursicherheit im Erwerbsgartenbau weiterhin sichergestellt werden.

Ulrike Fockenberg zeigte auf, dass sich der Profigartenbau bei der Verwendung von stark torfreduzierten Substraten auf Veränderungen einstellen muss. Es wird demnach weniger oder auch keine Einheitssubstrate mehr für verschiedene Kulturen geben und ein häufigeres Gießen wird notwendig sein. Zudem bestehen Substrate zukünftig aus mehreren Volumenbildern mit ganz eigenen unterschiedlichen Anforderungen und auch die Gewichte werden je nach Zusammensetzung tendenziell höher werden. Torfersatzstoffe bringen anders als Torf bereits einen eigenen Nähstoffmix mit, den man kennen und dessen Interaktion man während der Kulturzeit regulieren sollte, und auch die pH-Werteinstellung wird komplexer.   

VortragUF_IPM2023

Die Erden- Substrathersteller haben sich ebenfalls auf Veränderungen eingestellt bzw. werden sich bei der zunehmenden Verwendung von Torfersatzstoffen weiterhin umstellen. Substrate und Erden bestehen zukünftig aus mindestens drei bis fünf Volumenbildnern, die in ausreichender Menge, Qualität und zu vertretbaren Preisen vorgehalten werden müssen. Die Abstimmung dieser Rohstoffe mit der Düngerzugabe muss noch zielgenauer erfolgen. Zudem sieht sich die Substratindustrie zukünftig noch mehr als „Resteverwerter“, was am Beispiel Cocopeat sehr deutlich wird.

Aktuell basiert die Torfreduzierung im Hause Gramoflor auf diesen drei Säulen der nachwachsenden Rohstoffe: Holzfaser LIGNOFIBRE® als besonders tragende Säule sowie Cocopeat und Substratkompost. Weitere potentielle Zukunftsrohstoffe befinden sich branchenweit noch in der Forschung und Entwicklung mit dem Ziel sie zur Marktreife zu bringen.

Ulrike Fockenberg sieht die Chancen eines Substrat- und Erdenherstellers derzeit vor allem darin, Vorreiter zu sein und dem Erwerbsgartenbau nun im Rahmen des Paradigmenwechsels neue innovative und passende Produktlösungen zu bieten. Dafür fordert sie den Gesetzgeber zur Unterstützung in der derzeitigen Situation auf. Ihre Empfehlung ist die stoffliche vor die thermische Verwertung von Rohstoffen zu stellen und Genehmigungsverfahren, wie beispielsweise bei der Substratkompostherstellung, zu erleichtern. Eine realistische und praxistaugliche Torfreduktion sollte auch über 2030 hinaus einen Torfanteil von 30% im Hinblick auf den Rohstoffmarkt und die Kultursicherheit ermöglichen. Und auch für die weitere Existenz von sog. „Moorbeetkulturen“ sind torfhaltige Substrate zwingend notwendig sowie auch im Bereich der Vermehrungssubstrate sollte aufgrund der guten Eigenschaften von Torf weiterhin ein gewisser Anteil möglich sein.  

Am Ende des Vortrages resümierte Ulrike Fockenberg, dass wir insgesamt auf einem guten Weg sind, kultursichere Substrate am Markt zu etablieren, die auch mit dem Klimaschutz vereinbar sind.     

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